Abfallwirtschaft halbiert Treibhausgasemissionen

Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft verzeichnet den größten sektoriellen Rückgang an CO2-Emissionen seit 1990. Zu verdanken sind diese erfreulichen Zahlen der Abfalltrennung und dem Recycling im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Das bestätigt die aktuelle Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes.


In seiner jährlichen Treibhausgas-Bilanz liefert das Umweltbundesamt offizielle Zahlen für den Klimaschutz. Die Bilanz für die Abfallwirtschaft fällt positiv aus, sie hat die von ihr verursachten Treibhausgasemissionen um die Hälfte reduziert. Seit 1990 verringerten sich der CO2-Ausstoß der Branche von 4,7 auf 2,3 Mio. t CO2-Äquivalent. Das entspricht einem Rückgang von minus 51 %. Somit ist die Abfall- und Ressourcenwirtschaft jener Sektor mit dem größten Rückgang an Treibhausgasemissionen, gefolgt von Gebäude (-29 %) und Landwirtschaft (-16 %). Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB): „Wir sind sehr stolz auf unsere Vorreiterrolle und wollen auch weiterhin in Klimaschutz investieren. Kreislaufwirtschaft sieht vor, dass Abfall wertvoll ist und wieder verwertet wird. Unsere Recyclingbetriebe arbeiten mit Hochdruck daran, aus Abfall Sekundärrohstoffe für die Industrie bereitzustellen. Das schont unsere Ressourcen und spart CO2-Emissionen ein.“

 

Abfalltrennung ist Booster für CO2-Reduktion

Laut Bericht des Umweltbundesamtes emittierte der Sektor Abfallwirtschaft im Jahr 2021 ca. 2,3 Mio. t CO2-Äquivalent und somit etwas weniger (minus 0,8 % bzw. 0,02 Mio. t) als im Jahr 2020. Diese Reduktion ist auf die gesunkenen Emissionen aus der Abfalldeponierung zurückzuführen. Der starke Rückgang seit 1990 ist hauptsächlich auf die verstärkte Abfalltrennung und die verpflichtende (Vor-)Behandlung von Abfällen gemäß Deponieverordnung zurückzuführen.

 

Branche ist moderner Ressourcenmanager

In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich die gesamte Abfall- und Ressourcenwirtschaft rasant vom traditionellen Abfallentsorger zum modernen Ressourcenmanager. Die Branche ist mittlerweile zu einem der wichtigsten Player zur Umsetzung einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft und Erreichung der EU-Recyclingziele 2030 geworden. Jüly: „In Zeiten von knappen Rohstoffen, volatilen Weltmarktpreisen und dem Wunsch nach regionaler Unabhängigkeit trägt die Branche maßgeblich dazu bei, mittels innovativen Lösungen Abfall im Kreislauf zu halten. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt.“

Erfahren Sie hier mehr zur Treibhausgas-Bilanz des österreichischen Umweltbundesamtes.

www.voeb.at


Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2023 Herstellung von Ersatzbrennstoffen

Cemex und Regenera Mexico vertrauen auf Lindner-Zerkleinerungstechnik

Mexiko, mit seiner Hauptstadt Mexiko-Stadt, ist das fünftgrößte Land Amerikas. Mit einer Bevölkerung von rund 129 Millionen Menschen liegt es weltweit an zehnter Stelle und zählt zu den am...

mehr

Abfallwirtschaft fordert europäischen Industriedeal, um Ressourcen zu schaffen

Um klimaneutral und möglichst unabhängig von Rohstoffimporten zu werden, soll Abfall verstärkt als produktive Ressource für Europas Industrie genützt werden. Dazu ist ein umfassendes...

mehr

Cemex und Regenera Mexico vertrauen bei der Herstellung von Ersatzbrennstoffen auf Zerkleinerungstechnik von Lindner

In Mexico werden Abfälle, auch Industrieabfälle, immer noch häufig auf Deponien entsorgt. Regenera, eine Tochtergesellschaft von Cemex, konzentriert sich auf die Entwicklung von Kreislauflösungen...

mehr

Die Welt versinkt im Müll

Der neueste Welt-Abfall-Index von Sensoneo, den Experten für intelligentes Abfallmanagement, zeigt, es bestehen weiterhin große nationale Unterschiede bei der anfallenden Müllmenge sowie darin, wie...

mehr
Ausgabe 06/2023 Aktueller Wissensstand

Rezension: Waste Management Vol. 10

Energiewende, Klimawandel, erneuerbare Energien sind Schlagworte, die gegenwärtig – nicht nur in Deutschland – in aller Munde sind und in politischen, fachspezifischen sowie wirtschaftlichen...

mehr