Wirtschaft, Umwelt, Arbeit – der perfekte Dreiklang fürs Circular Valley Forum

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ist beim großen Treffen der Kreislaufwirtschaft mit allen Ministerien vertreten, auf die es in der Circular Economy ankommt. Für ein Kabinettsmitglied bedeutet der 15. November eine Premiere.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur beim Circular Valley Forum
© Jan Turek/Circular Valley

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur beim Circular Valley Forum
© Jan Turek/Circular Valley
Es ist weit mehr als ein Slogan. „Grow the Economy – Protect the Environment“ hat die Initiative Circular Valley bei ihrer Gründung versprochen, und sie hält Wort. Durch ihren Einsatz kommt die Transformation von der linearen zur zirkulären Wirtschaftsweise entscheidend voran. Das hilft den Unternehmen, der Umwelt und dem Arbeitsmarkt. Beim Circular Valley Forum am 15. November wird dies durch drei Ehrengäste bestätigt: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann und Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, haben ihr Kommen zugesagt.

Die intensive Unterstützung durch die Landesregierung ist inzwischen eine schöne Tradition: Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur ist 2022 Schirmfrau des Circular Valley geworden. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat 2023 beim Circular Valley Forum die erste grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Circular Economy vereinbart. Er unterschrieb mit seinem flämischen Kollegen Jan Jambon eine Kooperation für die Themen Chemische Industrie, Batterie-Recycling und Baustoffe.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann
© Land NRW / Ralph Sondermann

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann
© Land NRW / Ralph Sondermann
Das Circular Valley Forum ist das große Treffen der Kreislaufwirtschaft. Mehr als 1200 Entscheiderinnen und Entscheider werden in der Historischen Stadthalle Wuppertal dabei sein. Aus dem politischen Berlin kommen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die für Nachhaltigkeit verantwortliche Staatsministerin im Kanzleramt, Sarah Ryglewski. Die Wirtschaft wird von zahlreichen Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführern aus Dax-Konzernen und innovativen Mittelständler vertreten. Die Wissenschaft repräsentieren unter anderem Prof. Raimund Bleischwitz, Direktor Leibnitz-Zentrum für Marine Tropenforschung, Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schon von der Uni Hamburg und Prof. Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut.

Sie alle werden einen wichtigen Unterschied zwischen dem Circular Valley Forum und anderen Treffen feststellen: Die Menschen, die hier zusammenkommen, kennen einander. Sie sehen sich regelmäßig im Jahr, arbeiten gemeinsam an Projekten in der Kreislaufwirtschaft und teilen ihre Erkenntnisse gerne mit anderen.

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, besucht den Demo Day des Circular Valley
© Jan Turek/Circular Valley

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, besucht den Demo Day des Circular Valley
© Jan Turek/Circular Valley
Dazu passen die Programmpunkte der Mitglieder der Landesregierung: Für Wirtschaftsministerin Mona Neubaur steht das praktische Handeln im Zentrum. Man wolle nicht Probleme bestaunen, sondern konkrete Projekte anstoßen, sagte sie im Sommer. Eine wichtige Rolle spielen für sie die internationalen Startups, die beim Circular Valley Forum ihre Geschäftsmodelle vor großem Publikum präsentieren. „Mein Anspruch ist es, dass die Startups, die Antworten auf Fragen haben, die wir vielleicht noch gar nicht zu stellen wagen, hier in Nordrhein-Westfalen entstehen“, so Neubaur.

Staatssekretär Haase wird am 15. November zum Auftakt der Diskussion über Logistik als zentraler Enabler der Circular Economy sprechen. Mit dabei sind in dieser Runde unter anderem Chefin und Chef der Häfen in Hamburg und Duisburg.

Arbeitsminister Laumann erörtert in seinem Vortrag die Rolle der Chemischen Industrie in der Transformation – und feiert zugleich seine Premiere im Circular Valley. Die Chancen stehen gut, dass er anschließend seinen Kabinettskollegen Nathanael Liminski noch besser versteht. Der hatte das Forum im vergangenen Jahr einen Ort der „zupackenden Zuversicht“ genannt.

 

Das Circular Valley Forum wird immer internationaler

Flämischer Ministerpräsident Matthias Diependaele
© Emy Elleboog

Flämischer Ministerpräsident Matthias Diependaele
© Emy Elleboog
Der Ministerpräsident von Flandern besucht das große Treffen der Kreislaufwirtschaft am 15. November. Das ist ein doppeltes Signal: für die gute Zusammenarbeit mit NRW und für die Erweiterung des Bündnisses um weitere Länder.

Im Programm des Circular Valley Forums stecken viele gute Nachrichten. Am Vormittag des 15. November hören die mehr als 1200 Gäste, was seit der Vereinbarung zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern beim Forum 2023 in der Praxis alles möglich geworden ist. Und am Abend werden der Ministerpräsident von Flandern, Matthias Diependaele, und NRW-Europaminister Nathanael Liminski in der Historischen Stadthalle einen Einblick geben, wie sich die Zusammenarbeit weiterentwickelt.

“Flandern unterhält seit Jahrzehnten starke wirtschaftliche Beziehungen zu Nordrhein-Westfalen. In vielerlei Hinsicht sind wir ähnliche Regionen, die viel voneinander lernen. Flandern verfügt über großes Know-how und ein florierendes Ökosystem der Kreislaufwirtschaft, aber wenn wir uns zusammentun, können wir den Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft noch beschleunigen. Durch die Verankerung europäischer Industrien bieten wir eine Antwort auf den wachsenden globalen Wettbewerb. In dieser Hinsicht freue ich mich sehr auf das Circular Valley Forum“, so der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele.

Und die nächsten guten Nachrichten für eine grenzüberschreitende Kreislaufwirtschaft sind auch schon in Sicht. Sowohl die Niederlande als auch Wales haben ihr Interesse erklärt, Teil des Bündnisses und des Netzwerks werden zu wollen.

Den Auftakt haben vor einem Jahr Flandern und NRW gemacht. Circular Economy könne kein Land allein machen, für die Wirkung komme es entscheidend auf Größe an, sagte damals NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Sein Land und Flandern bildeten den größten industriell geprägten Ballungsraum in Europa und sei deshalb sehr gut geeignet, den Startschuss für Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft zu geben. „Wir wollen vormachen, dass es geht“, sagte Wüst. Entscheidend sei dabei, dass man Klimaschutz und den Erhalt des Wohlstands zusammen schaffe.

In der Praxis arbeiten die Partner nun in drei Themenfeldern zusammen:

  • Zukunft der chemischen Industrie: Das Gebiet zwischen Antwerpen, Leverkusen und Marl ist Heimat zahlreicher großer Unternehmen der chemischen Industrie. Sie wollen und müssen ein wesentlicher Unterstützer der Kreislaufwirtschaft sein. Bisher steht die chemische Industrie vor allem am Anfang der Wertschöpfungskette. Sie wird künftig das Ende mit dem Anfang verbinden. Sie wandelt Konsumprodukte, die nicht mehr gebraucht werden, in Bestandteile und Stoffe um, die als neue Materialien wiederverwendet werden können. Diese Kompetenz hat nur die chemische Industrie.
  • Batterie-Recycling: In dem Maße, in dem die Länder mit Blick auf die Energiewende und das Pariser Abkommen elektrifizieren, benötigen sie Speichermöglichkeiten. Da es in Europa nur in geringem Maße die dafür erforderlichen Rohstoffe gibt, ist es essenziell wichtig, gute Recycling-Verfahren für Batterien zu entwickeln. So werden NRW, Flandern und der Kontinent in Zukunft unabhängig von Importen.
  • Baustoffe: Es gibt auf beiden Seiten der Grenzen exzellente Initiativen, die sich auf bestimmte Materialien und deren Nachverfolgung spezialisiert haben. Im Bausektor geht es deshalb vor allem darum, diese Akteure sichtbar zu machen und die Kräfte zusammenzuführen.

www.circular-valley.org

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