Warum das Circular Valley Forum für große Unternehmen so wichtig ist

Unter den mehr als 1000 Gästen des großen Treffens der Kreislaufwirtschaft sind zahlreiche Konzern-Vorstände und -CEOs. Für sie ist der 16. November ein Tag, am dem „die relevanten Akteure an einem Tisch“ zusammenkommen, Austausch mit Politik, Wissenschaft oder Startups möglich ist und sie ihr Netzwerk erweitern.

In der Historischen Stadthalle Wuppertal treffen sich am 16. November Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, die aus vielen verschiedenen Ländern und Branchen stammen, aber zwei Gemeinsamkeiten haben: Kreislaufwirtschaft spielt für sie eine große Rolle. Und das Circular Valley Forum ist für sie ein ganz wichtiger Termin.

Circular Valley Forum 2022
© Jan Turek | Circular Valley

Circular Valley Forum 2022
© Jan Turek | Circular Valley
Das Forum ist das große Treffen der Circular Economy in Deutschland und bringt in seinem zweiten Jahr mehr als 1000 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Sie tauschen sich über den aktuellen Stand der Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise aus, lernen Lösungen für aktuelle Herausforderungen und neue Geschäftsideen kennen. Das Programm des Forums deckt Fragen von den erneuerbaren Energien über Kooperationen von Unternehmen bis zu Incentivierung und schnellerer Genehmigungsverfahren ab. Zum Abschluss des Tages werden internationale Startups beim DemoDay ihre besten Ideen präsentieren.

Ihr Kommen angekündigt haben unter die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (NRW) und Jan Jambon (Flandern) mit vier weiteren Mitgliedern der NRW-Landesregierung, die Wissenschaftler Peter Hennicke (Wuppertal Institut), Lambert Koch (deutscher Hochschulverband) und Walter Leitner (Max-Planck-Institut) sowie zahlreiche Führungskräfte aus großen und mittelständischen Unternehmen.

Wie wichtig das Circular Valley Forum für die Wirtschaft ist, unterstreichen fünf Chefs und Chefinnen, die am 16. November dabei sein werden:

Für Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik, ist die Circular Economy ein Schlüsselfaktor für künftiges wirtschaftliches Wachstum und eine nachhaltige Zukunft. Sie werde die chemische Industrie und viele weitere Branchen von Grund auf verändern, sagt der 54-Jährige. Das gibt dem Besuch des Forums seine Bedeutung: „Es bedarf dringend einer breiten Zusammenarbeit, und Circular Valley bringt die relevanten Akteure an einen Tisch.“

Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des Immobilienkonzerns Vonovia, richtet sein Augenmerk auf nachhaltiges Bauen. Das Thema ist sowohl in den Panels des Forums als auch beim DemoDay der internationalen Circular-Valley-Startups wichtig. „Der Bausektor gehört mit elf Prozent der globalen CO2-Emissionen bei der Baustoffherstellung zu einem der größten Emittenten und muss einen besonders großen Beitrag bei der Erreichung der Klimaziele leisten“, sagt Buch. Das CO2-neutrale und energieeffiziente Bauen und Wohnen sei daher ein zentrales Anliegen. Dafür müsse Vonovia den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes unter die Lupe nehmen, vom Planen über das Bauen und Wohnen bis hin zur möglichen Umgestaltung in der Zukunft.

 Dabei hilft das Circular Valley Forum gleich doppelt. Buch lobt die „Möglichkeit, sich mit Spitzenunternehmen auszutauschen und zu erfahren, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz dort verankert sind“. Und er freut sich über den „großen Zuspruch von internationalen Startups“ für die Rhein-Ruhr-Region.

Heike Prinz, Vorständin und Arbeitsdirektorin der Bayer AG, betont die historischen Zusammenhänge. Ihr Unternehmen sei während der ersten industriellen Revolution vor 160 Jahren auch ein Startup gewesen. Zugleich würde es heute, während die fünfte industrielle Revolution beginnt, nicht immer noch so erfolgreich sein, wenn „sich das Unternehmen nicht immer wieder neu erfunden und auch seine Produktionsweise neuesten Erkenntnissen angepasst hätte“.

Bei alledem spielen Ressourcenschonung, Recycling, nachhaltige Wertschöpfungsketten und andere Elemente einer modernen Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Heike Prinz freut sich deshalb darauf, „über diese und viele weitere spannende Fragen mit Wissenschaftlern, Kollegen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Wuppertal zu diskutieren“.

Das Thema Kreislaufwirtschaft ist bei Henkel in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert. Frank Meyer, Corporate Senior Vice President R&D Consumer Brands des Unternehmens, erläutert, dass die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft, den „Einsatz aller Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ brauche. Dazu möchte er beim Circular Valley Forum unterschiedliche Sichtweisen und Ansätze kennenlernen – und das Netzwerk von Henkel erweitern.

Meyer lobt den „ganzheitlichen Ansatz“ der Forums-Agenda, weil sie damit der Komplexität des Themas gerecht werde. „Es gibt viele Aspekte, die für den Erfolg einer echten Kreislaufwirtschaft wichtig sind: Vom Einsatz erneuerbarer Energien und Rohstoffe über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu einer gelingenden internationalen Zusammenarbeit und vieles mehr. Es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu haben und die richtigen Hebel zu bedienen, sodass eine Kreislaufwirtschaft gelingen kann. Somit freue ich mich auf viele spannende Vorträge und Diskussionen.“

Vorwerk unterstützt Circular Valley von Beginn an und wirkt beim Forum erneut aktiv mit. Vorstandsmitglied Dr. Thomas Rodemann berichtet, dass die erste Ausgabe im vergangenen Jahr „praktische Erfahrungen und neue Ideen rund um zirkuläres Wirtschaften in der Region und darüber hinaus sichtbar gemacht“ hat. Das werde auch dieses Jahr der Fall sein, zudem freue er sich persönlich sehr „auf die Startups des Circular Economy Accelerators und ihre Innovationen“.

Rodemann sieht einerseits ein klares Bewusstsein für die Circular Economy, zugleich aber große Herausforderungen: „Prinzipien der Kreislaufwirtschaft sind nicht mehr wegzudenken, egal ob wir Produkte gestalten, Materialien bewerten oder an neue Geschäftsmodelle denken. Dabei stellen wir fest, dass wir als einzelnes Unternehmen schnell an unsere Grenzen stoßen. Daher legen wir einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit Partnern. Das sind vor allem unsere Lieferanten, mit denen wir nach kreislauffähigen Lösungen suchen. Das sind aber auch Wissenschaft und die technische Normung auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene, wo wir uns in Grundlagenforschung und Gremienarbeit einbringen.“

Eben genau all diese Beteiligten bringt das Circular Valley Forum am 16. November zusammen.

Das Programm sowie einen Überblick über die Sprecherinnen und Sprecher finden Sie unter www.circular-valley.org/forum2023.

www.circular-valley.org

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