Circular Valley Forum sendet starkes Signal für Zusammenarbeit

Beim Jahrestreffen der Kreislaufwirtschaft kamen Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft zusammen, um über die wichtigsten Fragen der zirkulären Transformation zu diskutieren. Der zentrale Gedanke: Fortschritt gelingt nur gemeinsam.

© Jan Turek/Circular Valley

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„Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel, um unsere Wirtschaft in Zeiten von Unsicherheit und Wandel resilient zu machen“, sagt NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in ihrer Eröffnungsrede zum Circular Valley Forum 2025. „Nur durch Innovation, Mut und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg können wir die notwendigen Veränderungen anstoßen.“ Diese Zusammenarbeit war mit „Action across Borders and Industries“ auch das Motto, unter dem das Forum in diesem Jahr stand.

Mehr als 1200 Entscheiderinnen und Entscheider kamen in der Historischen Stadthalle in Wuppertal zusammen: Vorstandsvorsitzende aus den großen Konzernen und von innovativen Mittelständlern, Führungskräfte aus Forschung und Hochschulen sowie wichtige Akteure der Zivilgesellschaft.

© Jan Turek/Circular Valley

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Die Einblicke und Perspektiven kamen aus ganz verschiedenen Bereichen. Nach der Eröffnungsrede der Ministerin zeigte Dr. Thomas Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, wie Kreislaufwirtschaft und Glaube einander berühren – etwa wenn dieses Handeln der Bewahrung der Schöpfung dient, wirklicher demokratischer Teilhabe und gerechten ökonomischen Prozessen.

 

Grußwort von Bundesumweltminister Carsten Schneider: Forum ist ein gutes Beispiel für Zusammenarbeit

Beim Forum trafen auch unterschiedliche Branchen aufeinander – in Panels zum Stand der Chemie- und der Metallbranche oder zum Thema Baumaterialien. Darin ging es darum, welche Innovationen es gibt und wie durch gute Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg die Transformation zur Kreislaufwirtschaft vorangetrieben werden kann. Auch die Startups der aktuellen Förderrunde des Circular Economy Accelerators bekamen beim Forum eine Bühne, um ihre innovativen Geschäftsideen zu pitchen.

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In einer Videobotschaft hob Bundesumweltminister Carsten Schneider die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft für das Erreichen der Klimaziele, aber auch für Unabhängigkeit in unsicheren Zeiten hervor. „Für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland sichert Kreislaufwirtschaft Resilienz und Rohstoffsicherheit und hilft uns wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagte der Minister. Die Bundesregierung arbeite deshalb an der Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Auch er betonte: „Kreislaufwirtschaft funktioniert nur, wenn Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam arbeiten. Das Circular Valley Forum ist ein gutes Beispiel für so eine Zusammenarbeit und macht zuversichtlich für die Zukunft.“

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"Circular Economy verbindet Umweltziele mit wirtschaftlicher Kraft und kluge wirtschaftliche Entscheidungen mit Nachhaltigkeit."

Besonders im Fokus stand beim Circular Valley Forum 2025 die grenzübergreifende Zusammenarbeit im Herzen von Europa. Die bereits bestehende Kooperation zwischen Flandern und Nordrhein-Westfalen wird um die Niederlande erweitert. Die Niederlande haben schon früh angefangen, die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft politisch anzugehen. 2016 hat es dort erste nationale Programme gegeben. „Das hat das Bewusstsein dafür in der Gesellschaft gestärkt“, sagt Arnoud Passenier, Berater der niederländischen Regierung zum Thema Circular Economy. Nun gehe es darum, Lösungen zu skalieren – und dafür sei die künftige Kooperation wertvoll.

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Susanne Hagenkorth-Rieger aus dem NRW-Wirtschaftsministerium ist überzeugt: Circular Economy schafft neue Arbeitsplätze, macht die Industrie resilienter und treibt Nachhaltigkeit voran. „Sie verbindet Umweltziele mit wirtschaftlicher Kraft und kluge wirtschaftliche Entscheidungen mit Nachhaltigkeit.“

„Jetzt sei der richtige Moment zu handeln“, sagt Brigitte Mouligneau, Transition Manager Circular Economy bei Flanders Circulaire. Die bisherige Zusammenarbeit zeige, was durch solche grenzübergreifenden Projekte möglich ist. Am Abend des Forums wird die erweiterte Kooperation mit dem neuen Partner, den Niederlanden, besiegelt.

 

Ein Tag voller Impulse – und ein entscheidender Schritt für Europa

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie groß die Bereitschaft zu Austausch und gemeinsamer Entwicklung ist. Mit der neuen trilateralen Vereinbarung zwischen NRW, Flandern und den Niederlanden wurde zugleich ein wichtiger europäischer Meilenstein gesetzt.

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Beim Circular Valley Forum 2025 haben am Freitag mehr als 1200 Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gezeigt, welche Bedeutung die Kreislaufwirtschaft für Europa hat – und welche Kraft entsteht, wenn Regionen und verschiedene Branchen gemeinsam handeln. Das Forum stand in diesem Jahr unter dem Motto „Action across Borders and Industries“.

Von Beginn an setzte das Forum starke Impulse: Nach den Eröffnungsstatements von Dr. Thomas Stoffmehl (Vorwerk) und Dr. Dorothee Becker (Becker Group) sowie der Keynote von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zeigten zahlreiche Panels, wie weit die Kreislaufwirtschaft in vielen Branchen bereits entwickelt ist. Dr. Thomas Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, gab einen besonderen gesellschaftlichen Einblick: Kreislaufwirtschaft berühre auch Fragen der Verantwortung, sozialer Teilhabe und der Bewahrung der Schöpfung.

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Angeregter Austausch auch zwischen den Panels

Im Verlauf des Tages diskutierten Expertinnen und Experten aus Metall-, Chemie- und Baustoffindustrie über neue Technologien, steigende Recyclingquoten und Bedingungen für skalierbare Lösungen. Auch der europäische Blick spielte eine zentrale Rolle: Delegationen aus NRW, Flandern und den Niederlanden stellten vor, wie eng die Zusammenarbeit bereits ist und welches Potenzial in der trilateralen Region als Kernraum der europäischen Circular Economy liegt. Startup-Pitches aus Batch 9 des Circular Valley Accelerators zeigten, welche neuen Technologien kurz vor der Marktreife stehen.

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Die Runden am Nachmittag widmeten sich Themen wie digitalen Produktpässen, Innovationsstrukturen, Energiefragen, regionalen Wirtschaftsförderungen und der Rolle der Tech-Branche für Kreislaufprozesse. Doch nicht nur das Programm prägte den Tag, sondern auch die besondere Atmosphäre beim Circular Valley Forum: „Es war zu spüren, wie viel Bereitschaft zum Austausch da war. Genau das hatten wir uns gewünscht: Dass die Menschen nicht nur in den Panels diskutieren, sondern sich auch zwischendurch begegnen, Ideen teilen und gemeinsam weiterdenken“, sagt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular Valley Stiftung. Mit viel Freude seien die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch gekommen - über ihre eigene Branchen und Berufsfelder hinweg. „Das Forum lebt von dieser Energie, die den ganzen Tag über spürbar war. Diese Freude am Austausch ist ein entscheidender Motor für die Transformation.“

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Highlight des Tages: Die trilaterale Vereinbarung

Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Nordrhein-Westfalen, Flandern und den Niederlanden haben am Abend die gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Damit wird die bisherige Kooperation zwischen NRW und Flandern offiziell um die Niederlande erweitert. NRW-Umweltminister Oliver Krischer hob hervor, wie wichtig die Unterzeichnung der Erklärung sei: „Ich bin sehr froh, dass wir mit den Niederlanden und Flandern jetzt eine übergreifende Zusammenarbeit haben, um das Know-how, das wir hier in der Region haben, noch weiter stärken zu können und den Austausch so auszubauen, dass wir damit in die Breite wirken.“

Krischer machte zudem deutlich, welchen Stellenwert die Kreislaufwirtschaft für die großen Herausforderungen der Zeit hat: „Bei Fragen zu Klimaschutz und Klimaanpassung ist die Kreislaufwirtschaft ein Schlüssel - eine Antwort auf die Zukunft des Planeten und auf die Begrenztheit der Ressourcen. Sie ist eine ökologische, aber eben auch eine wirtschaftliche Antwort.“

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Direkt nach der Unterzeichnung beginnt die Umsetzung

Direkt nach der feierlichen Unterzeichnung ging es schon an die Arbeit. „Wir haben uns unmittelbar danach zusammengesetzt und begonnen, die nächsten Schritte zu planen“, sagt Dr. Carsten Gerhardt. Mit Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Regionen habe man besprochen, nun gemeinschaftlich konkrete Vorschläge für Aktionen und Projekte zu entwickeln, die auch über die Regionen hinaus Richtung Brüssel angegangen werden sollen.

Gerhardt sieht darin ein starkes Zeichen: „Das Circular Valley Forum soll kein Ort für Ankündigungen sein, sondern ein Ort für Umsetzung. Genau das ist passiert. Dieser Tag hat gezeigt, wie viel möglich wird, wenn Menschen zusammenkommen, die wirklich etwas verändern wollen.“

www.circular-valley.org