Circular Valley Forum 2025: Batterien als Schlüssel für die Kreislaufwirtschaft
29.10.2025Batterien sind ein zentraler Baustein der Energiewende. Eine von Circular Valley beauftragte Studie zeigt wo Deutschland und Europa im internationalen Vergleich stehen und welche Chancen in Recycling und Maschinenbau liegen. Beim Forum diskutieren Expertinnen und Experten wie Batterien zur Energiewende und einer funktionierenden Circular Economy beitragen können.
Eine Autobatterie bei der Demontage
© Sumukha Todea/Circular Valley
Ohne leistungsfähige Batterien keine Energiewende. Sie sind zentrale Bausteine für Elektromobilität, stationäre Speicher und intelligente Energiesysteme und damit ein entscheidender Hebel für die Kreislaufwirtschaft. Beim Circular Valley Forum 2025 am 14. November in der Historischen Stadthalle Wuppertal steht deshalb auch das Thema Batterie im Fokus.
Unter dem Motto „Action across Borders and Industries“ bringt das Forum erneut mehr als 1200 führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Im Mittelpunkt steht, wie Zusammenarbeit über Branchen- und Ländergrenzen hinweg die Transformation zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen kann.
Ein starkes Signal setzt dabei die Politik: Die erfolgreiche Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern wird beim großen Jahrestreffen der Kreislaufwirtschaft um die Niederlande erweitert. Ein wichtiger Baustein dieser Kooperation sind die länderübergreifend arbeitenden Projektgruppen zu Chemie, Bauwirtschaft und eben Batterien. Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Forschung und Politik arbeiten dabei an Lösungen für eine zirkuläre Wertschöpfung. Mit der nun um die Niederlande erweiterten trilateralen Kooperation soll dieser Austausch weiter vertieft werden.
Eine Autobatterie bei der Demontage
© Sumukha Todea/Circular Valley
Circular Valley Stiftung hat im Rahmen des Projekts TraWeBa Studie zur Batterieproduktion beauftragt
Im Vorfeld des Circular Valley Forums hat die Circular Valley Stiftung im Rahmen des Projekts TraWeBa die Studie „Eruierung der Potenziale und Akteure im Maschinenbau für die Batterieproduktion in Deutschland“ beauftragt. Sie analysiert die industrielle Ausgangslage und zeigt, wie Europa in der Batterieproduktion aufholen kann. „Die Studie zeigt: Deutschland hat starke Kompetenzen im Maschinenbau, aber die Skalierung und Industrialisierung müssen beschleunigt werden“, sagt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular Valley Stiftung.
„Die Batterie ist zur Schlüsseltechnologie der Energiewende geworden – doch Anspruch und Realität klaffen noch weit auseinander.“ Um die Energiewende nicht auszubremsen, brauche es jetzt bezahlbare Speicherkapazitäten. Importierte, vielfach auch in Asien staatlich subventionierte Batterien sind „aufbereitete, verpackte Rohstoffe“ und können sofort Systemnutzen stiften – ob in Fahrzeugen oder im Netz.
Auch beim Circular Valley Forum wird es eine Diskussionsrunde zum Thema Batterien geben
Das Recycling großer Batteriemengen bietet zudem neue Chancen für den europäischen Markt. „Die EU-Batterieverordnung liefert einen robusten Pfad, um in Europa Kreisläufe zu schließen“, sagt Dr. Carsten Gerhardt. Sie führt stufenweise Mindestquoten für Recycling-Effizienz und bald auch verpflichtende Rezyklatanteile für Kobalt, Nickel, Lithium und Blei ein. Das schafft Nachfrage nach hochwertigem Recycling – und damit ein attraktives industrielles Spielfeld für deutsche Technologieanbieter und insbesondere den Maschinen- und Anlagenbau.
Auch beim Circular Valley Forum wird es eine Diskussionsrunde zum Thema Batterien geben. Unter dem Titel „The Power within – getting sufficient renewable energy for a Circular Economy“ geht es um die Frage, wie Batterien und chemische Speicher die Verlässlichkeit von Solar- und Windstrom erhöhen und welche Chancen etwa Agri-Photovoltaik bietet, Energiegewinnung und Landwirtschaft zu verbinden.
Circular Valley Forum 2024 in der historischen Stadthalle Wuppertal
Neue zirkuläre Chancen für die Metallindustrie
Eines der Panels auf dem Jahrestreffen der Kreislaufwirtschaft wird die Metallindustrie in den Mittelpunkt stellen. Wo gibt es bereits gute Kreisläufe – und wo bieten Kooperationen Chancen für noch mehr Zirkularität? In der Metallindustrie werden die wertvollen Rohstoffe schon von jeher gut im Kreis geführt. Dennoch steht sie vor neuen Aufgaben. Das Panel „Metals – a highly circular industry“ beim Circular Valley Forum 2025 zeigt, wo die Branche bereits gute Lösungen entwickelt hat und wo Kooperationen neue Chancen für noch mehr Zirkularität eröffnen.
„Die Rückgewinnung kritischer Rohstoffe ist eine Zukunftsfrage für die gesamte Metallindustrie – und sie lässt sich nur gemeinsam beantworten“, sagt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular Valley Stiftung. Auch bei der Wiederverwertung von Kompositmaterialien besteht noch Potenzial. Ein Beispiel: Kupferkabel. Während das Metall meist recycelt wird, bleibt der Kunststoff ungenutzt. „Gerade bei solchen Materialien zeigt sich: Kein Unternehmen und keine Branche kann das allein lösen. Nur durch branchenübergreifende Kooperationen entsteht echte Zirkularität“, betont Dr. Carsten Gerhardt.
Expertinnen und Experten aus dem Circular Valley Netzwerk bringen Perspektiven aus ihrer Branche mit
Um diese Kernfragen wird es beim Panel „Metals – a highly circular industry“ gehen. Dazu bringen Expertinnen und Experten aus dem Circular Valley-Netzwerk Perspektiven aus ihrem Arbeitsbereich mit. Dr. Heike Denecke-Arnold, CEO bei Salzgitter Flachstahl berichtet, wo die Stahlbranche beim Thema Circular Economy steht und welche Innovationen es hier gibt. Bruno Pelli von VALE aus Brasilien gibt Einblicke in neue Entwicklungen aus dem Erzabbau. VALE befasst sich unter anderem damit, wie aus Schlacken noch Rohstoffe gewonnen werden können. Inge Hofkens, COO von Aurubis, beleuchtet das Potenzial von Nebenströmen bei der Kupferherstellung.
Dr. Ing. Paul Mählitz von DERA richtet den Blick auf kritische Rohmaterialien und bringt die Frage mit, wie die Metallindustrie neben Massenmetallen auch die kritischen Rohstoffe besser zurückgewinnen kann. Dr. Gerhard Erdmann, Mitglied des Vorstands der Employers Association Steel trägt eine gesamtwirtschaftliche und arbeitsmarktorientierte Perspektive auf die Metallindustrie bei und Dr. Matthias Köhler aus dem Bundeswirtschaftsministerium hebt die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Rohstoffsicherung in Zukunft vor.
Die Metallindustrie ist nicht nur ein gutes Beispiel für funktionierende Kreisläufe – sie zeigt auch, wie wichtig Zusammenarbeit bleibt, um diese weiter auszubauen.
www.circular-valley.org/forum2025
