Kuusakoski kündigt erste Anlage zur Behandlung von Verbundstoffen in Finnland an

Das finnische Recyclingunternehmen Kuusakoski hat Pläne für den Bau einer neuen Anlage zur Zerkleinerung und Aufbereitung von Verbundwerkstoffen an seinem Standort Hyvinkää in Südfinnland angekündigt. Die neue Anlage zur Behandlung von Verbundwerkstoffen wird diese sicher und effektiv zerkleinern. Die Investition umfasst die Renovierung eines Gebäudes, das derzeit am Kuusakoski-Standort Hyvinkää besteht, sowie den Bau der neuen Verarbeitungslinie. Der Wert der Investition beläuft sich auf über 4 Mio. €, von denen 35 % von Business Finland aus Mitteln der RRF (Recovery and Resilience Facility) finanziert werden.

„Unsere Investition bringt die in Deutschland erprobte Lösung der Kreislaufwirtschaft nach Finnland. Damit können wir vor Ort das beste Recyclingverfahren für Verbundwerkstoffe im industriellen Maßstab anbieten“, sagt Mikko Kuusilehto, Präsident und CEO. „Die Nachfrage nach einer Recyclinglösung für Verbundwerkstoffe steigt bereits jetzt, da die Menge an Verbundwerkstoffabfällen zunehmen wird: Windturbinen, Flugzeuge, Boote und andere Fahrzeuge enthalten erhebliche und zunehmende Mengen an Verbundwerkstoffen.“

 

Verbundwerkstoffe werden bei der Zementherstellung verwendet

Die Verbundstoffabfälle werden von Kuusakoski als Rohmaterial an die Zementindustrie geliefert. Das geschredderte Verbundmaterial wird in der Zementproduktion mitverarbeitet, wo es ohne Restasche effizient genutzt werden kann. Kompositmaterial enthält sowohl Fasern als auch Polymere. Bei dieser Mitverarbeitung ersetzen die Fasern den Kalkstein und die Polymere die fossilen Brennstoffe. Die Verwendung von Verbundwerkstoffen senkt die CO2-Emissionen erheblich.

Der CEO von Kuusakoski weist auf ein verbreitetes Missverständnis über das geschredderte Verbundmaterial hin, das in dieser neuen Anlage hergestellt wird: „Es ist gut zu wissen, dass die geschredderten Verbundwerkstoffe nicht mit Beton vermischt werden. Sie werden bei der Herstellung von Klinker – dem Vorprodukt für die Zementherstellung – verwendet, und im Zement, der dann für die Betonherstellung verwendet wird, bleiben keine Spuren von Fasern zurück“, erinnert Mikko Kuusilehto.

 

Zwei Industriezerkleinerer sorgen für Effektivität

Die neue Anlage wird die Effizienz des Verfahrens verbessern, das im Rahmen des preisgekrönten KiMuRa-Projekts erprobt wurde. Die Verarbeitungslinie soll bis Ende 2025 in vollem Umfang in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage wird aus zwei Schreddern, mehreren überdachten Förderbändern, einem Magneten und einem Staubkontrollsystem bestehen. Das Staubkontrollsystem ist besonders wichtig, da bei der Verarbeitung von Verbundwerkstoffen große Mengen an feinem, schädlichem Staub entstehen.

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