Continental-Reifenwerk in Portugal erhält international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung ISCC PLUS

Das Continental-Reifenwerk im portugiesischen Lousado hat kürzlich die Nachhaltigkeitszertifizierung International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) PLUS erhalten.

Continental-Reifenwerk in Lousado/Portugal
© Continental

Continental-Reifenwerk in Lousado/Portugal
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Die weltweit anerkannte Zertifizierung bescheinigt Continental die Einhaltung besonderer Nachhaltigkeitsstandards im Werk Lousado. Zudem wird die Transparenz bei der Rückverfolgbarkeit der im Produktionsprozess eingesetzten Rohstoffe bestätigt. Durch die Zertifizierung der Rohstoffe kann Continental eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Materialien aus nachhaltigen Quellen sicherstellen. Für den Premiumhersteller ist dies ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu 100 % nachhaltigen Materialien in seinen Reifenprodukten bis spätestens 2050.

Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs von Continental
© Continental

Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs von Continental
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In Lousado produziert Continental mit dem UltraContact NXT den derzeitig nachhaltigsten Serienreifen auf dem Markt. Er hat einen Anteil von bis zu 65 % nachwachsenden, wiederverwerteten und Massenbilanz-zertifizierten Materialien. Hiervon entfallen bis zu 28 % auf ISCC PLUS-zertifizierte Materialien, so etwa Synthesekautschuk aus Biobutadien oder Industrieruß, der in Teilen aus zirkulärem Öl hergestellt wird. „Die Zertifizierung unterstreicht unser starkes Engagement für mehr Transparenz in der gesamten Lieferkette und ermöglicht gleichzeitig die Einführung neuer, nachhaltigerer Materialien“, sagt Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs bei Continental. „Die international anerkannte ISCC Plus-Zertifizierung wollen wir auch auf weitere unserer Reifenwerke ausweiten.“

Gegenstand der Zertifizierung waren die Prozesse zur Massenbilanzierung von Rohstoffen. Beim Massenbilanzansatz werden fossile, nachwachsende und wiederverwertete Rohstoffe in bestehenden Systemen und Prozessen gemischt. Ihre Mengen werden entlang der Wertschöpfungskette verfolgt und einem oder mehreren Ausgangsprodukten zugeordnet. Der Massenbilanzansatz ermöglicht Continental, den Anteil nachhaltiger Materialien in ihren Produkten sukzessive zu erhöhen. Er stellt sicher, dass der Anteil zertifizierter nachhaltiger Materialien bilanziell präzise ausgewiesen werden kann.

  Der UltraContact NXT ist der erste Serienreifen, für den Continental Massenbilanz-zertifizierte Materialien verwendet
© Continental

Der UltraContact NXT ist der erste Serienreifen, für den Continental Massenbilanz-zertifizierte Materialien verwendet
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Massenbilanz-zertifizierte Materialien: Synthetischer Kautschuk und Industrieruß

Der UltraContact NXT ist der erste Serienreifen, für den Continental Massenbilanz-zertifizierte Materialien verwendet, so beispielsweise Synthesekautschuk aus bio-basierten und bio-zirkulären Rohstoffen oder Industrieruß, der in Teilen aus zirkulärem Öl hergestellt wird. Bei der Herstellung von Synthesekautschuk kann das aus Erdöl gewonnene Butadien durch bio-basierte und bio-zirkuläre Rohstoffe ersetzt werden und so eine noch umweltfreundlichere Reifenproduktion ermöglichen. Bei der Pyrolyse von Altreifen werden unter anderem Öl, Gas und Kohlenstoff zurückgewonnen. Das dabei entstehende Öl wird dabei bereits heute für die Herstellung von Industrieruß verwendet.

„In Lousado wird mit dem UltraContact NXT unser bisher nachhaltigster Reifen produziert. Ich bin stolz auf die Leistung unseres Teams und die großen Fortschritte, die wir im Bereich Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette nicht nur in unserem Werk machen. Unsere erfolgreiche ISCC Plus-Zertifizierung ist ein weiterer Beleg dafür“, sagt Pedro Carreira, Leiter des Continental-Reifenwerks im portugiesischen Lousado.

Pedro Carreira, Leiter des Continental-Reifenwerks im portugiesischen Lousado
© Continental

Pedro Carreira, Leiter des Continental-Reifenwerks im portugiesischen Lousado
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ISCC PLUS ist ein international anerkanntes freiwilliges Zertifizierungssystem. Es gilt für die Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft und zertifiziert nicht konventionelle Rohstoffe, die zum Beispiel in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, Chemikalien, Kunststoffe, Verpackungen, Textilien verwendet werden können. Zu den verschiedenen Kriterien, derer es für die ISCC PLUS Zertifizierung bedarf, gehören unter anderem die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe, die Einhaltung von Umweltstandards, der Schutz von Ökosystemen, die Sicherstellung der Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten sowie die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung.

 

Ziel bis spätestens 2050: Reifen vollständig aus nachhaltigen Materialien

Continental arbeitet darüber hinaus intensiv daran, möglichst viele Rohstoffe in der Produktion auf nachhaltige Materialien umzustellen. Zu den Rohstoffen, die in Zukunft in der Reifenproduktion eingesetzt werden könnten, zählen unter anderem landwirtschaftliche Abfälle wie die Asche von Reishülsen, Kautschuk aus Löwenzahn, recyceltes Gummi oder PET-Flaschen.

Die Zertifizierung des Continental-Werks in Lousado ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg von Continental, bis 2030 mehr als 40 % nachwachsende und recycelte Materialien in Reifen zu verwenden und bis 2050 vollständig klimaneutral zu werden. Spätestens 2050 sollen alle neuen Reifen von Continental zu 100 % aus nachhaltigen Materialien bestehen.

 

Lousado: ein Traditionsstandort mit Zukunftsblick

Am Standort in Lousado werden Reifen für Pkw, Landwirtschaftsmaschinen und Off-Road-Fahrzeuge hergestellt. Mit ihrer mehr als 30-jährigen Geschichte in Portugal ist Continental eine zuverlässige Partnerin, die sowohl in der Reifenherstellung als auch in der Automobiltechnologie zugleich auf Tradition und Innovation setzt.

Weitere Informationen zum UltraContact NXT

www.continental-tires.com

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