Circular Economy zum Ziel

Circular Economy neu denken durch eine europaweite Logistikplattform für die Rückführung und Wiederaufbereitung von Automobilkomponenten – an dieser Vision arbeitet Encory zusammen mit den Partnern Kühne Logistics University (KLU) und dem Do-Tank Circularity e.V. Das revolutionäre Ziel: Die Steigerung der Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Kostensenkung im Aftersales Bereich durch eine branchenweite Steigerung der Wiederaufbereitung genutzer Automobilkomponenten.

Produktkreisläufe schaffen und schließen
© Encory

Produktkreisläufe schaffen und schließen
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Der Ansatz klingt simpel: Durch Wiederaufbereitung, Recycling und den Aufkauf von Obsoletware wird der ersatzteilintensive Automobilmarkt nachhaltiger gemacht – die verwendeten Teile stehen dank Wiederaufbereitungslogistik qualitativ auf einer Stufe mit neuen Teilen, sind jedoch im Prozess kostengünstiger und sparen wertvolle Ressourcen. Im Rahmen des Projektes Ce:VersA – Circular Reverse Supply Chains in Automotives – planen die drei Partner eine europäische Allianz zum Aufbau einer solchen Rückwärtslogistik in der Aftersales-Logistik zwischen Automobilherstellern (OEMs), Komponentenherstellern (OESs) und Logistikunternehmen. Die eingesparten Ressourcen in Verbindung mit entstehenden Skaleneffekten und die gemeinsame Nutzung einer Plattform steigern die Effizienz und Nachhaltigkeit einer ganzen Branche. „Unsere Vision ist es, die Circular Economy in der Automobilbranche zu standardisieren. Wenn alle Prozessbeteiligten eine einheitliche Plattform nutzen, kann die kosten- und CO2-effiziente Supply Chain schon bald Realität werden“, erklärt Marko Rehmböck, Geschäftsführer bei Encory.

 

Verbrennungsmotoren und Elektrofahrzeuge im Blick

Aktuell steht insbesondere der Aspekt der Wiederaufbereitung von Altteilen konventioneller Verbrennerfahrzeuge als Teil der Rückwärtslogistik im Fokus der Unternehmensaktivitäten. Die bestehende Infrastruktur ermöglicht in diesem Sektor bereits heute Skaleneffekte, die sich kostensenkend und positiv auf die Nachhaltigkeit dieser Sparte auswirken. Auch für den Bereich Elektromobilität arbeiten die Partner an einer Lösung. „Die Rückwärtslogistik im Bereich der Elektromobilität steckt sicher noch in den Kinderschuhen. Aber dank unserer Partnerschaft gelingt es uns schon heute, die Aspekte der Wissenschaft, Wirtschaft und Vernetzung zukunftsgerichtet zu vereinen“, sind sich die drei Projektpartner einig.

 

Gemeinsamer Workshop als nächster Schritt

Mit der Planung eines Kick-off Workshops auf dem Campus der KLU gehen die Projektpartner den nächsten Schritt in ihrer Vision. Im Frühjahr 2023 werden neben den drei Initiatoren selbst, diverse Unternehmen aus der gesamten automobilen Wertschöpfungskette, aber auch Vertreter aus Wissenschaft und Politik an Workshops teilnehmen, um den Aufbau der geplanten europaweiten Rückwärtslogistikplattform als Circular Economy zu verwirklichen.

  V.l.n.r. Prof. Dr. Johannes Meuer (Associate Professor for Sustainability Strategy and Operations und Direktor des KLU), Paula Petersen (Gründungsmitglied von Circularity) und Markus Lehner (Head of Project Management bei der Encory GmbH)
© Encory

V.l.n.r. Prof. Dr. Johannes Meuer (Associate Professor for Sustainability Strategy and Operations und Direktor des KLU), Paula Petersen (Gründungsmitglied von Circularity) und Markus Lehner (Head of Project Management bei der Encory GmbH)
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Über die Projektpartner

Encory konnte durch die enge Zusammenarbeit mit BMW als deutschem Premiumhersteller auf der einen sowie Interzero als Pionier im Bereich der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft auf der anderen Seite seit der Gründung im Jahr 2016 Kompetenzen und Praxisexpertise aus erster Hand aufbauen. Branchenspezifisches Know-how sowie die Etablierung effizienter Logistikprozesse bieten eine vielversprechende Basis zum erfolgreichen Ausbau der Unternehmensaktivitäten auf europäischer Ebene. „Unser Ziel ist es, Produkte vorzudenken, d.h. die optimale Weiterverwertung über einen zweiten Lebenszyklus bereits bei ihrer Herstellung zu antizipieren. So kann es gelingen, dass wir wegkommen von unseren linearen Wirtschaftsprozessen und zirkuläre Geschäftsmodelle zu dem neuen Qualitätsmerkmal des Wirtschaftsstandorts Deutschland avancieren. Das Projekt Ce:VersA stellt hier einen Meilenstein dar,“ fasst Hanno Großeschmidt, Geschäftsführer bei Encory seine Ambitionen zusammen.

Die KLU steht der Initiative als renommiertes Forschungsinstitut mit der Fachausrichtung Logistik zur Seite und unterstützt die Aktivitäten auf wissenschaftlicher Ebene durch ihr Center for Sustainable Logisics and Supply Chains (CLCS). Als neutraler Partner stellt die Hochschule ihre Kompetenzen rund um Forschung und Veranstaltungen dar. „Auch wir sind sehr daran interessiert, unseren Wirtschaftsstandort nachhaltiger zu gestalten. Deshalb leisten wir beim Projekt Ce:VersA unseren wissenschaftlichen Beitrag,“ kommentiert Prof. Dr. Johannes Meuer.

Circularity e.V. unterstützt das Vorhaben als Netzwerkpartner und gestaltet die Kreislaufwirtschaft durch die eigene Expertise aktiv mit. Mit der Verknüpfung von Fachkräften aus allen Bereichen bietet der Do-Tank eine fachspezifische Plattform für die Vernetzung politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Akteure und schafft Reichweiten über die bisherige Nische hinaus: „Wir fördern die Entwicklung und Umsetzung kreislaufwirtschaftlicher Ansätze durch Partnerschaften und gemeinsame Projekte. Dazu gehört auch die Entwicklung von fachlichen Inhalten und Beiträgen zur Entwicklung der Circular Economy in Deutschland,“ ergänzt Dr. Paul Wöbkenberg von Circularity e.V.

www.encory.com


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