Hochmoderne Zerkleinerungstechnik für Sanit-Trans nach Polen
Mit Sekundärbrennstoffen lässt sich ein großer Teil der teuren Primärbrennstoffe ersetzen, um die Kosten für die energieintensive Herstellung von Zement zu senken. Sanit-Trans bereitet unter anderem dafür unterschiedliche Abfallfraktionen zu hochwertigen Ersatzbrennstoffen auf. Während der Corona-Pandemie lieferte Vecoplan die Zerkleinerungstechnik für eine moderne Aufbereitungslinie – Installation und Inbetriebnahme erfolgten problemlos.
Alternative Brennstoffe ersetzen teure fossile Energieträger wie Kohle und Öl und sind damit Voraussetzung für eine wirtschaftliche Zementproduktion. Das polnische Unternehmen Sanit-Trans Sp. Z o.o. bereitet dafür Industrieabfälle, Sperrmüll, Leichtfraktionen aus kommunalen Abfällen sowie leere Verpackungen und andere haushaltstypische Gegenstände aus Kunststoffen, Verbundmaterial und Metall zu hochwertigem Ersatzbrennstoff (EBS) auf.
Sanit-Trans hat seinen Hauptsitz in Międzyrzecze Górne im Schlesischen Vorgebirge, etwa 45 Kilometer südlich von Katowice. Gegründet wurde das Unternehmen 1996 als sanitärer Dienstleister. Mit der stark wachsenden Zahl der Kunden erweiterte Sanit-Trans schließlich das Angebot an Dienstleistungen in Richtung Abfallmanagement. Das Thema wurde für das Unternehmen immer wichtiger, um die Umwelt zu schonen. Denn die Menschheit schädigt sich am Ende durch eine zu hohe Müllproduktion und eine nicht korrekte Entsorgung nur selbst. Um die negativen Auswirkungen von Müll auf die Umwelt zu minimieren, hat sich das polnische Unternehmen immer weiter auf Lösungen zur Abfallentsorgung spezialisiert – stets in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Europäischen Union und basierend auf der besten verfügbaren Technik (BVT).
Zerkleinern auf höchstem Niveau
Neben einer Abfallsortier- und einer Recyclinganlage für Glasscherben steht in Międzyrzecze Górne seit 2019/2020 eine der modernsten Aufbereitungslinien für die Produktion von hochwertigen alternativen Brennstoffen in ganz Polen. Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der integrierten Zerkleinerungstechnik übernahm die Vecoplan AG. Das polnische Unternehmen setzt schon seit 2015 auf die Lösungen des Maschinenbauers.
Vecoplan ist einer der internationalen Marktführer im Maschinen- und Anlagenbau für die Zerkleinerungs-, Separier-, Förder- und Lagertechnik in der Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Marienberg im Westerwald entwickelt und fertigt die passenden Maschinen und Anlagen, um alternative Brennstoffe aus Kunststoffen, Papier oder auch Haus- und Gewerbeabfällen aufzubereiten und zu handhaben. Mittlerweile sind weltweit rund 500 Mitarbeiter bei dem Maschinenbauer beschäftigt. Zum Portfolio des Unternehmens gehören zudem Dienstleistungen wie Beratung mit anschließender Lösungsfindung und Detail-Planung, ein ganzheitliches Projektmanagement sowie Montage, Inbetriebnahme und ein umfassender Service.
Leistungsstarke Zerkleinerung
„Wir haben einen leistungsstarken zweistufigen Zerkleinerungsprozess umgesetzt, bei dem unterschiedliche und anspruchsvolle Materialien zu homogenem Output geschreddert werden“, erläutert Ireneusz Suszyna, Area Sales Manager Polen. An der Annahme wird das angelieferte Material gesammelt. Ein Mitarbeiter nimmt es mit einem Frontlader auf und beschickt damit einen Kettengurt. Dieser transportiert die festen Materialien zu einem Einwellen-Vorzerkleinerer der Baureihe VEZ 2500 TV. Die Entwickler von Vecoplan haben alle Bereiche in der Maschine, die im Zerkleinerungsprozess besonders hohen Kräften und Belastungen ausgesetzt sind, gezielt verstärkt. Eine Störstofferkennung schützt sie zudem vor großen Metallteilen. Über die hydraulische Bodenklappe können Mitarbeiter Störstoffe sehr leicht entnehmen, ohne langen Stillstand. Vecoplan hat die Baureihe mit dem HiTorc-Antriebskonzept ausgestattet, dieses arbeitet dynamisch und ist anlauf- und drehmomentstark. Der Antrieb kommt komplett ohne mechanische Elemente wie Getriebe, Riemen, Kupplungen oder Hydraulikaggregate aus. Die starken Erschütterungen und Vibrationen, die bei der schwierigen Zerkleinerung entstehen, stellen für den HiTorc im Gegensatz zu Aggregaten mit Getriebeantrieb keine große Herausforderung dar.
Ebenfalls kommt es im Vergleich zu den mechanischen und hydraulischen Antrieben zu geringerem Verschleiß, und es fallen weniger Wartungsarbeiten an. Aufgrund der direkten Befestigung auf der Rotorwelle entstehen keine Leistungsverluste im Antriebsstrang und somit erreicht der HiTorc einen höheren Wirkungsgrad.
Zum hochwertigen Output
Der VEZ 2500 TV beschickt nun ein angegliedertes Förderband kontinuierlich mit dem vorzerkleinerten Material. Anschließend gelangt das Schüttgut in die Nachzerkleinerung. Vecoplan hat dafür eine Maschine der Baureihe VEZ 2500 TT installiert, die das Unternehmen insbesondere für die EBS-Aufbereitung entwickelt hat. Die Baureihe ist mit einem Hochleistungsschneidwerk auf maximalen Durchsatz ausgelegt. Sie weist zudem eine sehr hohe technische Verfügbarkeit aus. Verbaut ist der patentierte W-Rotor, der für eine maximale Schneidleistung sorgt. 288 Konkav-Messer sind in acht Reihen angeordnet. Jedes Messer lässt sich mehrfach nutzen. Der Anwender profitiert von einer homogenen Kornverteilung, einer hohen Standzeit und niedrigen Betriebskosten bei optimaler Wartungszugänglichkeit.
Profitieren auf ganzer Linie
Vecoplan lieferte damit eine profitable Zerkleinerungstechnik für die EBS-Linie mit hoher Output-Qualität. Dafür sorgen die leistungsstarken Vor- und Nachzerkleinerer sowie die durchgehend robuste, störstoffunanfällige Technik. Diese ist hochverfügbar und sparsam im Verbrauch. „Der Einwellen-Vorzerkleinerer VEZ 2500 TV und der Nachzerkleinerer VEZ 2500 TT sind in Größe, Durchsatz und Handhabung perfekt aufeinander abgestimmt“, beschreibt Ireneusz Suszyna. „Damit ermöglichen wir unserem Kunden einen konsequent optimierten, sicheren Prozess mit gleichbleibend hoher, homogener EBS-Ausgangsqualität und Wirtschaftlichkeit.“ Das Output-Material ist kleiner 30 mm – das war eine der Anforderungen von Sanit-Trans, die mit der Vecoplan Maschinentechnik sicher erfüllt wurden.
„Als wir Anfang 2021 die Nachzerkleinerung geliefert haben, waren wir mitten in der Pandemie“, erinnert er sich. „Mit den Auswirkungen von Covid-19 hatten wir bei Auftragseingang bestimmt nicht gerechnet.“ Der Maschinenbauer konnte die Shredder trotz Einreisebeschränkungen pünktlich liefern. Selbst Installation und Inbetriebnahme führten die Techniker ohne große Probleme direkt vor Ort durch.