Effiziente Abwasserbehandlung für Schrottplätze

Aufbereiter Pallatzky setzt auf Elektrokoagulation mit der MORSELT RedBOX

Beim Unternehmen Pallatzky in Bielefeld dreht sich auf knapp 50 000 m2 alles um die Aufbereitung von Metallschrotten. Auf dem riesigen Areal werden Stahlwerks-, Gießerei-, NE- und FE-Metallschrotte verwertet und dem Materialkreislauf wieder zugeführt. Fest im Fokus des Unternehmens steht dabei ein umweltfreundlicher und nachhaltiger Recycling-Prozess in allen Belangen. So ist Pallatzky mit der Neugestaltung des betrieblichen Abwassermanagements mit Hilfe der Elektrokoagulation jüngst einen großen Schritt in Sachen Umweltschutz und Prozessoptimierung gegangen – ein Best-Practice-Beispiel für die gesamte Branche.

Wirtschaftliche Wasseraufbereitung mit Hilfe elektrischer Spannung und frei von Chemie

Jürgen Berger, Geschäftsführer der Pallatzky GmbH: „Die gesetzlichen Anforderungen an unsere Branche und deren Aufbereitungskette steigen seit Jahren. Unsere Philosophie ist es, die Metalle möglichst umweltverträglich und zugleich wirtschaftlich verwerten zu können. Dabei spielt das Abwasser eine immer wichtigere Rolle. Deshalb sind wir sehr froh, jetzt mit der Elektrokoagulation und der RedBOX von MORSELT ein überaus effizientes, chemiefreies und zuverlässiges Verfahren gefunden zu haben.“

Mit Hilfe eines kleinen Reaktors baut die RedBOX dazu einen elektrischen Spannungsstrom auf, der in das mit dem schmutzigen Prozesswasser gefüllten Reaktorbecken eingeleitet wird. Die darin befindlichen Metallplatten der RedBOX geben dann als Opferanoden Metallionen an das sehr stark verschmutzte Wasser ab. Diese Metallionen reagieren in der RedBOX mit den Schadstoffen aus dem Abwasser und verbinden sich zu Flocken, die dann im nächsten Schritt herausgefiltert und separat recycelt werden können.

Niek Assink, Abwasser-Experte bei MORSELT: „Die Anforderungen an die Wasseraufbereitung eines Schrottplatzes sind sehr hoch. Jeder kann sich leicht vorstellen, dass der hier gelagerte Schrott per se stark verschmutzt und mit wasserschädlichen Stoffen verunreinigt sein kann. Typische Verschmutzungsbeispiele sind Metallspäne aus der Zerspanung. Diese werden im Fertigungsprozess mit einem emulgierten Wasser-Ölgemisch verunreinigt, damit die CNC-Maschine vom Wasser gekühlt und zugleich vom Öl geschmiert wird. Bei der Aufbereitung stellt dieses Wasser-Öl-Gemisch die Verantwortlichen der Recyclingbetriebe dann vor große Herausforderungen, da es sich nicht ohne Weiteres aufspalten lässt. Und auch Farben, Lacke oder beispielsweise abblätternde Pulverbeschichtungen, die ins Erdreich und somit ins Abwasser gelangen können, sind große Herausforderungen bei der Wasseraufbereitung.“

Überzeugend: Von der Laborprobe über den Piloten bis zur Umsetzung

Die Integration der MORSELT RedBOX in das vorhandene, zu optimierende Abwasserkonzept von Pallatzky war denkbar einfach. „Gestartet sind wir mit einer stark verschmutzten Laborprobe. Hier haben wir den MORSELT-Entwicklern schon ein sehr dickes Brett als Aufgabe gestellt“, gibt Jürgen Berger zu. Und Niek Assink ergänzt: „Solche Proben, selbst mit schwierigsten Ausgangswerten, sind für uns Tagesgeschäft und wie bei Pallatzky natürlich auch ein Türöffner.“ Denn die ersten Ergebnisse der Elektrokoagulation übertrafen die Erwartungen des Recyclingunternehmens bei Weitem. Danach folgte ein Pilottest vor Ort mit einer Testanlage der RedBOX zur Ermittlung und Auslegung der Endlösung der neuen Aufbereitungsanlage. Final konnten die Belastungswerte beispielsweise von Mineralöl, Zink und Phosphaten um bis zu 99 % reduziert werden. Jürgen Berger: „Die Abwicklung und Umsetzung mit MORSELT war sehr kooperativ, da unsere beiden Unternehmen am selben Strang ziehen, die Wasseraufbereitung unter Umwelt- und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu optimieren. Mit der RedBOX sparen wir uns heute die bisherige sehr aufwendige Abwasseraufbereitung in der regionalen Kläranlage. Jetzt sind wir in der Lage, der Kläranlage bereits sehr sauberes Prozesswasser zuzuleiten. Und das ganz ohne Einsatz von Chemikalien“, freut sich Berger. Niek Assink: „Die RedBOX und das Verfahren der Elektrokoagulation bieten für die Recyclingbranche, aber auch für alle anderen Industrien, die mit stark belasteten Prozesswässern arbeiten, eine sehr wirksame Lösung. Dort wo das Prozesswasser nicht in die Kanalisation gelangen soll, können wir dieses mit einer nachgelagerten Membrananlage im Kreislauf betreiben.“

Die Experten von der MORSELT WATERTECHNIEK BV aus dem niederländischen Borne sind seit mehr als 30 Jahren europaweit Ansprechpartner rund um die Abwasserbehandlung und Wassertechnik für Industrie und Kommunen. Das Unternehmen ist Mitglied der nordrheinwestfälischen SPALECK Gruppe, einem auf Umwelttechnologien fokussierten Maschinenbauer und Zulieferer.

www.morselt.com

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