EREMA Group stabil auf Kurs trotz herausforderndem Markt

In einem von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Umfeld konnte die EREMA Gruppe ihre Position als führender Anbieter von Kunststoffrecyclinglösungen behaupten. Weltweit ermöglichten die installierten Anlagen und Komponenten der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2024/25, das im März endete, das Recycling von rund 26 Mio. t Kunststoffabfällen. Der konsolidierte Gesamtumsatz beträgt 330 Mio. €.

Hauptsitz der EREMA Group in Ansfelden, Österreich. Von hier aus werden weltweit Lösungen für das Kunststoffrecycling entwickelt und vertrieben
© EREMA Group GmbH

Hauptsitz der EREMA Group in Ansfelden, Österreich. Von hier aus werden weltweit Lösungen für das Kunststoffrecycling entwickelt und vertrieben
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Die weltweiten wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten stellen die Kunststoffrecyclingindustrie weiterhin vor Herausforderungen. Trotz eines Umsatzrückgangs von rund 13 % gegenüber dem Vorjahr konnte die EREMA Gruppe durch ihre starke Marktpräsenz Stabilität wahren und wichtige strategische Weichen für die Zukunft stellen.

 

Circularity als gemeinsames Ziel

Mit den Technologien und Lösungen ihrer Tochterunternehmen deckt die EREMA Gruppe die gesamte Wertschöpfungskette des mechanischen Kunststoffrecyclings ab. „Durch die gebündelten Kompetenzen sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden in einem dynamischen Marktumfeld“, betont Manfred Hackl, CEO der EREMA Group. Ein Erfolgsfaktor, der sich nicht zuletzt im breiten Produktangebot, der hohen Anlagenverfügbarkeit und der Servicequalität zeigt. Trotz der aktuellen Herausforderungen sei das Potenzial groß, so Manfred Hackl weiter: „Immer mehr hochwertige Produkte bestehen aus Regranulaten. Die Kunststoffbranche hat erkannt, dass die Recyclinganteile weiter steigen müssen, um das Ziel der Circularity zu erreichen.“

  Fertigung einer Extruderschnecke bei 3S. Das gruppeneigene Komponentenfertigungsunternehmen erhöht durch gezielte Investitionen den Eigenfertigungsanteil zentraler Bauteile
© EREMA Group GmbH

Fertigung einer Extruderschnecke bei 3S. Das gruppeneigene Komponentenfertigungsunternehmen erhöht durch gezielte Investitionen den Eigenfertigungsanteil zentraler Bauteile
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Entwicklung und Marktpotenziale

Während sich der europäische Markt gedämpft entwickelte, verzeichnete die Unternehmensgruppe in Nordamerika und Asien positive Impulse. Regulatorien, wie die in der EU in Kraft getretene PPWR, geben auch in Europa Anlass zur Zuversicht – vorausgesetzt die Wettbewerbsfähigkeit lässt sich wieder stärken. „Dafür braucht es Initiativen, die ökologische und ökonomische Interessen verbinden und die industrielle Basis stärken, wie etwa der Clean Industrial Deal der EU. Ebenso wichtig sind globale Entwicklungen, die verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, wie der Rollout der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) und gesetzliche Vorgaben für verpflichtende Recyclinganteile in Produkten“, sagt Manfred Hackl.

Im Polyolefine-Post-Consumer-Segment verzeichnete die EREMA Gruppe zuletzt eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft. Die Nachfrage nach Recyclinglösungen für Produktionsabfälle und Bottle-to-Bottle-Anwendungen blieb hingegen stabil. Sowohl im PET- als auch PO-Bereich zeichnet sich klar ein Trend hin zu größeren Anlagendimensionen ab. Die zunehmende Industrialisierung der Branche verlangt wirtschaftliche und skalierbare Lösungen. Die EREMA Group begleitet ihre Kunden bei diesem Transformationsprozess und setzt weiterhin Maßstäbe in der Branche. Das Joint Venture mit Lindner hat sich als wichtiger Pfeiler für die Entwicklung effizienter Gesamtlösungen entlang der Wertschöpfungskette etabliert.

Manfred Hackl, CEO der EREMA Group (rechts im Bild) und Horst Wolfsgruber, CTO der EREMA Group
© EREMA Group GmbH

Manfred Hackl, CEO der EREMA Group (rechts im Bild) und Horst Wolfsgruber, CTO der EREMA Group
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Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Kunststoffrecyclings zeigt sich nicht nur in den etablierten Segmenten, sondern zunehmend auch in den neueren Applikationsfeldern Chemisches und Faser & Textil Recycling. Im Geschäftsjahr 2024/25 hat EREMA erste Großanlagen für das chemische Recycling in Betrieb genommen. Vielversprechend entwickelt sich zudem das Faser-zu-Faser-Recycling. Erste Pilotprojekte wurden bereits umgesetzt und noch dieses Jahr wird eine EREMA Referenzanlage in Betrieb gehen. Einen Meilenstein markiert die Inbetriebnahme einer Recyclinganlage des Tochterunternehmens PURE LOOP für Post-Consumer-Textilien bei der Salvation Army Trading Company im Frühjahr 2024. Das Projekt wurde mit dem Plastics Industry Award ausgezeichnet.

 

Umfangreiches Investitionsprogramm und Stärkung der Vertriebsstruktur

Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2024/25 beendete die EREMA Unternehmensgruppe ein um-fassendes Investitionsprogramm der letzten 5 Jahre mit einem Volumen von 145 Mio. €. „Im Rahmen dieses Programms wurde das gruppeneigene Komponentenfertigungsunternehmen 3S mit 23 Mio. € optimiert, wodurch der Eigenfertigungsanteil zentraler Bauteile deutlich erhöht und die Lieferkette der Unternehmensgruppe nachhaltig gestärkt wird“, berichtet Horst Wolfsgruber, CFO der EREMA Group. Darüber hinaus hat EREMA mit der Ernennung von Christoph Wöss zum Global Sales Director im April die internationale Vertriebsstruktur gestärkt. Damit soll die strategische Aus-richtung künftig noch gezielter auf regionale Besonderheiten sowie auf Markt- und Kundenbedürfnisse abgestimmt werden.

Trotz herausfordernder Marktbedingungen bleibt die EREMA Gruppe in allen Bereichen fokussiert auf die Weiterentwicklung effizienter Recyclinglösungen. „Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Recyclingtechnologien in den kommenden Jahren steigen wird“, so Manfred Hackl. „Die Rahmenbedingungen bleiben anspruchsvoll, doch der Einsatz von Kunststoff wird weiter zunehmen. Nur durch konsequentes Recycling lässt sich dieser Bedarf verantwortungsvoll decken.“

www.erema-group.com

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