Integrierte Abfallwirtschaftsprojekte

Sortier- und Kompostaufbereitungsanlagen für TERNA ENERGY in Tripoli/Griechenland

Das griechische, auf erneuerbare Energien spezialisierte Unternehmen TERNA Energy, eine Tochtergesellschaft der GEK TERNA Group, ist einer der führenden Akteure im Bereich der Produktion und Speicherung sauberer Energien und der größte Investor in erneuerbare Energiequellen in Griechenland. Durch seine integrierten Abfallwirtschaftsprojekte festigt das Unternehmen seinen Stellenwert für nachhaltige Entwicklung und Kreislaufwirtschaft. In diesem Geschäftsfeld setzt TERNA Energy auf STADLER, dem weltweit tätigen deutschen Spezialisten für die Planung, Herstellung und Montage schlüsselfertiger Recycling- und Sortieranlagen, als strategischen Partner für öffentlich-private Projekte zur Planung und Errichtung von Sortieranlagen in der Region Epirus und nun auch in der Region Peloponnes.

Gerade hat STADLER die Inbetriebnahme der neuesten Anlage, einer Sortier- und Kompostaufbereitungsanlage in Tripoli, der Hauptstadt der Region Peloponnes, abgeschlossen. An zwei weiteren Projekten in Sparta und Kalamata wird bereits gearbeitet. Die neue Anlage zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad, große Effizienz sowie durch ihre Fähigkeit aus, sich an variierende Materialzusammensetzungen anzupassen. Sie produziert gleichbleibend hohe Qualität und erreicht hervorragende Rückgewinnungsraten – über 90 % für organische Bestandteile, Kunststoffbehältnisse, Flaschen und Papier, und 80 % für Bio- und PE-Folien. Ein weiterer Pluspunkt ist die wartungsfreundliche Konstruktion der Anlage, sämtliche Bauteile und Motoren sind für Servicearbeiten gut zugänglich.

 

Große Effizienz und Anpassungsfähigkeit für ein konstant hochwertiges Ergebnis

Die Sortieranlage wird über ein einzelnes Band bei einer Kapazität von 30 bis 40 t/h mit Siedlungsabfällen beschickt. Diese Abfälle werden in der Anlage aufbereitet, das Ergebnis sind hochwertiges Rezyklat und organisches Material. Die erstgenannte Materialgruppe – PET, HDPE, PP/PS, Folien, Papier, Pappe, Eisen- und Nichteisenmetalle – wird in Bunkerbändern gesammelt und anschließend zu Ballen gepresst. Die letztgenannte Gruppe besteht aus zwei Fraktionen, die eine aus der anaeroben Vergärung und die andere aus der Behälterkompostierung. Diese werden in der Kompostaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 10 t/h weiterverarbeitet. So entstehen zwei reine Kompostfraktionen, die sich in ihren Eigenschaften und in der Materialgröße unterscheiden.

Das STADLER Konstruktionsteam entwickelte eine Anlage, die die von TERNA Energy benötigten, hochwertigen Produkte liefert und eine effiziente Lösung für die Besonderheiten der in der Region anfallenden Abfälle bietet: „Die Peloponnes ist sehr stark vom Tourismus geprägt. Dies wirkt sich auf die Zusammensetzung der Abfälle aus. Es gibt große saisonale Schwankungen beim Konsumverhalten und viele unterschiedliche Verpackungsformen”, erklärt Dimitris Blanas, Head of Sales Greece & Middle East bei STADLER.

Der Sortierprozess startet mit zwei Siebtrommeln und einem nachgeschalteten STADLER STT5000 Ballistikseparator. Hier werden rollendes Material, flächiges Material und Absieb getrennt. In dieser Verarbeitungsstufe kommen die nahtlos in die Hochgeschwindigkeitsbänder von STADLER integrierten optischen Sortierer Pellenc ST COMPACT ins Spiel, die den Abfall auf den beiden Hauptlinien nach Material und Farbe sortieren: 2D für flächiges Material wie gemischtes Papier, Pappe oder Folie, und 3D für hohle Objekte wie Flaschen, Behälter und Trays. Diese Sortiermaschinen mit der neuesten Spitzentechnologie von Pellenc ST sind aus mehreren Gründen perfekt für diese Aufgabe geeignet: kompaktes Format, geringer Energieverbrauch, hohe Leistung und die Fähigkeit, sowohl die anfallenden Mengen als auch die variierende Materialzusammensetzung zu bewältigen. „Mit ihrer hohen Kapazität werden diese Maschinen in der Lage sein, steigende Abfallmengen zu bewältigen“, sagt Steve Halpin-Gosset, Regional Sales Director South Europe von Pellenc ST. „Dank ihrer hohen Skalierbarkeit können die Sortiereinstellungen außerdem auf Änderungen in der Zusammensetzung des Abfallstroms angepasst werden.“

 

Effektiver, kooperativer Ansatz gewährleistet rechtzeitige Lieferung

„Wir hatten extrem wenig Zeit für die Montage und die Anlage musste wegen des hohen Aufkommens an Siedlungsabfällen und der Beschränkungen für Lagerplätze ab Tag eins nach der Warm-Inbetriebnahme sofort mit voller Kapazität laufen“, erklärt Dimitris Blanas. Die enge Zusammenarbeit mit den Teams von TERNA Energy, dem Technologiepartner Pellenc ST und den anderen Zulieferern war ausschlaggebend für die fristgerechte Fertigstellung. „Wir konzentrierten uns auf die effektive Koordinierung aller Teams und die sorgfältige Planung aller Liefertermine im Vorfeld der Montage, um jeglichen Zeitverlust zu vermeiden. Darüber hinaus waren detaillierte Checks und genaueste Vorbereitungen in sämtlichen Phasen der Montage und Kalt-Inbetriebnahme extrem wichtig.“

Mit dem Ablauf des gesamten Projekts war TERNA Energy sehr zufrieden. Projektmanager Diomidis Kamoutsis zeigte sich begeistert von „der von STADLER gebotenen soliden Konstruktion und Qualität sowie dem effizienten Management des Projekts in allen Phasen – von der Planung über die Lieferung und den Bau bis zur Inbetriebnahme. Das STADLER Team konnte jederzeit angesprochen werden, reagierte sehr schnell, wann immer es ein Problem gab, und arbeitete effektiv mit den anderen Dienstleistern und Lieferanten vor Ort zusammen. Die schnelle Lieferung und Montage waren beeindruckend.“

Im Rahmen der Partnerschaft mit TERNA Energy konzipierte STADLER zwei weitere Sortier- und Kompostaufbereitungsanlagen mit vergleichbaren Ausstattungsmerkmalen und Kapazitäten für die ebenfalls in der Region Peloponnes gelegenen Bezirke Lakonien und Messenien. STADLER wird die drei Anlagen mit einem lokalen Serviceteam und einem eigenen Materiallager für Wartungsarbeiten unterstützen. Diese drei Anlagen und die von STADLER entwickelte und gebaute Anlage in Epirus werden die modernsten Sortieranlagen sein, die im Land in Betrieb sind.

www.w-stadler.de

www.pellencst.com

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2020 Erfolgreiches Rückgabesystem

Inbetriebnahme einer neuen automatisierten Anlage von STADLER bei Dansk Retursystem

Am 10. März lud Lars Krejberg Petersen, Chief Executive Officer von Dansk Retursystem, zur Einweihungsfeier ein, zu der als Ehrengäste Kronprinz Frederik von Dänemark und Umweltministerin Lea...

mehr

STADLER entwickelt und montiert Sortieranlage für Leichtverpackungen in Portugal

STADLER Selecciona S.L.U. (eine Tochtergesellschaft von STADLER Anlagenbau GmbH) hat für Valorsul eine Sortieranlage für Leichtverpackungen entwickelt und montiert. Die Anlage soll in der von...

mehr
Ausgabe 01/2022 Herausforderung beim Sortieren

Trockene Wertstoffgemische und Leichtverpackungen

Der Recycling- und Entsorgungssektor entwickelt sich ständig weiter. Das Abfallvolumen nimmt zu und die Prozesse werden immer komplexer. Weltweit werden neue Vorschriften, Richtlinien und...

mehr
Ausgabe 04/2021 Servicedaten-Cloud-Plattform

Gesteigerte Anlagenleistung und erhöhte Verfügbarkeit

STADLER hat die Cloud-basierte Plattform SDC selbst entwickelt. Sie erfasst Betriebs- und Sensordaten der Sortieranlage des Kunden. Die Informationen werden in der Cloud sicher gespeichert und sind...

mehr
Ausgabe 01/2024 Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft

Größte Sortieranlage für Elektronikschrott der Schweiz

Immark AG, ein Unternehmen der Thommen Group, ist einer der Pioniere und Marktführer im Bereich der Wiederverwertung und Entsorgung von Elektronikschrott in der Schweiz. Mit bis zu 95 % liegt die...

mehr